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Publikation Nr. 1569 - Details

Bernhard, G. & Grassinger, R. (2021). Förderung der Motivation zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht während des Lehramtsstudiums, GfHf 2021 - Online Konferenz.



Abstract
Die Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen im Rahmen des Lehramtsstudiums wird weithin als ein Desiderat der Lehrerbildung angesehen (McGarr & McDonagh, 2019; Schleicher, 2020). Hochschulen sind gefordert, angehende Lehrkräfte zu einem reflektierten und kompetenten Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu befähigen. Angelehnt an das Professionsmodell einer Lehrkraft nach Baumert und Kunter (2006) lassen sich digitalisierungsbezogene Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und motivationale Orientierungen zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht als bedeutsame Faktoren digitalisierungsbezogener Kompetenzen von Lehrkräften postulieren (vgl. Daumiller, 2018; Vogelsang, Finger, Laumann et al., 2019). Wenig untersucht ist, wie digitalisierungsbezogene Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und motivationale Orientierungen zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht positiv im Rahmen eines Lehramtsstudiums beeinflusst werden können. Nach der sozial-kognitiven Lerntheorie von Bandura (1997) begünstigen insbesondere eigene und stellvertretende (Beobachtung anderer) Erfahrungen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen. Entsprechend wird angenommen, dass sowohl bisherige eigene Erfahrungen im Einsatz digitaler Medien im Unterricht als auch die Beobachtung von Lehrenden hierbei digitalisierungsbezogene Selbstwirksamkeitsüberzeugungen bei Lehramtsstudierenden positiv beeinflussen (H1). Motivationale Orientierungen zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht hingegen sollten in Anlehnung an die Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen, 1991) nicht unabhängig von einer positiven Einstellung zu digitalen Medien sein (H2). Im Rahmen des vom BMBF-geförderten Entwicklungsvorhaben „Teacher Education goes Digital“ (TEgoDi) wurden mit Lehramtsstudierenden (N=40) beide Hypothesen mithilfe eines Regressionsmodells geprüft. Die Lehramtsstudierenden berichteten hypothesenkonform eine höhere digitalisierungsbezogene Selbstwirksamkeitsüberzeugung, je mehr eigene Erfahrungen sie im Einsatz digitaler Medien in der Lehre sowie im Unterricht (jeweils im Rahmen von Praktika) hatten (β = .29, p = .030) und je mehr sie ihre Lehrenden als Rollenmodelle hierbei beobachten konnten (β = .30, p = .027). Überdies erwies sich eine positive Einstellung zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht als prädiktiv für eine digitalisierungsbezogene Selbstwirksamkeitsüberzeugung (β = .27, p = .032). Die Befunde zur zweiten Hypothese zeigten, dass wie angenommen die motivationale Orientierung zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht beeinflusst ist von einer positiven Einstellung hierzu (β = .55, p < .001). Eigene Erfahrungen (β = .20, p = .183) als auch Rollenmodelle (β = .074, p < .622) erwiesen sich als nicht assoziiert mit der motivationalen Orientierung Lehramtsstudierender zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Auch wenn die Stichprobengröße gering ist, so mögen die Befunde erste Hinweise zur Relevanz der Ermöglichung eigener Lehr-Lernerfahrungen und der Wahrnehmung von Rollenvorbildern im Einsatz digitaler Medien sowie einer Förderung positiver Einstellungen zu digitalen Medien im Unterricht während des Lehramtsstudiums geben. Ausblick: Diese Befunde werden an einer erweiterten Stichprobe überprüft, deren Ergebnisse ebenso in der Poster-Präsentation vorgestellt werden.


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