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Publikation Nr. 1376 - Details

Sommer, C., Germ, M.D. & Henninger, M. (2021). Persönlichkeitseigenschaften in digitalen Lern- und Veränderungsszenarien, Heidelberg.



Abstract
Präsentation auf der PAEPSY 2021 - Tagung der Fachgruppe Pädagogische Psychologie

Formelle Bildungskontexte nutzen digitale Medien bislang eher zurückhaltend. Eine Ursache für diese Zurückhaltung kann in der Veränderung der Lehr-Lernsituation gesehen werden (z. B. durch ungewohnten Freiheitsgrade, das Verlassen von Lehr-Lern-Routinen) (Majkovic et al., 2018; Kamin & Meister, 2011). Insbesondere die Veränderungsbereitschaft der Akteure und die Veränderungsbereitschaft beeinflussende Faktoren scheinen kritische Faktoren für den Erfolg der Veränderung zu sein (Szebel, 2015). Während gestalterische und organisationale Einflussfaktoren auf die Veränderungsbereitschaft ausreichend untersucht sind, gilt es nun, perönslichkeitsbezogene Unterschiede der von Veränderungen betroffenen Personen (Bürg et al., 2005; Schneider, 2013) stärker in den Fokus zu rücken.
Das Ziel der Studie bestand darin, für die Veränderungsbereitschaft relevante Persönlichkeitseigenschaften im Kontext digitaler Lehre zu identifizieren. Es wurde der Fragestellung nachgegangen, welchen Einfluss verschiedene, auf Basis der Forschungslage ausgewählte Persönlichkeitseigenschaften auf die Veränderungsbereitschaft von Lernenden, beim Wechsel von konventionellen Präsenz zu digitalen Lernszenarien, haben.
Die Untersuchung erfolgte querschnittlich im quantitativen Design mit insgesamt 30 Studierenden verschiedener Fachrichtungen und Hochschulen, zu Beginn eines reinen Online-Seminars und mithilfe eines Online-Fragebogens.
Die Ergebnisse wurden mittels korrelations- und regressionsanalytischen Verwahren gewonnen. Sie bestätigen den vermuteten Einfluss von Persönlichkeitseigenschaften auf die Veränderungsbereitschaft. Insbesondere Offenheit für Erfahrungen und Ambiguitätstoleranz scheinen Schlüsselgrößen zu sein. Auch weitere Eigenschaften, wie Neurotizismus und Extraversion erwiesen sich in Bezug auf spezifische Dimensionen der Veränderungsbereitschaft als bedeutsam.
In der Lehr-Lernpraxis könnten die identifizierten Merkmalsausprägungen auf Basis entsprechender Assessments durch spezielle Unterstützungsangebote entsprechend der Bedürfnisse verschiedener Persönlichkeiten, die eher wenig Veränderungsbereitschaft besitzen, berücksichtigt werde (z. B. durch adapative Lernangebote oder personelle Begleitung).


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