Interaktionsmuster in bilingualen Kindergartengruppen
Projekt - Fakultät 2 - Englisch
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Die explorative Studie erfasst die vorherrschenden Interaktionsmustern zwischen englischsprachigen Erzieherinnen und deutschen Kindern in alltäglichen Routinesituationen in zwei bilingual geführten Kindergartengruppen.
Anhand von Videoaufnahmen, die während der zweieinhalbjährigen wissenschaftlichen Beobachtung entstanden sind, wird einerseits untersucht, welche verbalen und nonverbalen Strategien die englischen Fachkräfte anwenden, um das Gelingen der alltäglichen Kommunikation mit den Kindern zu sichern - ohne dabei auf die deutsche Sprache zurückzugreifen. Andererseits steht die jeweilige Reaktion der beteiligten Kinder auf das Verhalten der Erzieherinnen im Fokus und es wird der Frage nachgegangen, welche Strategien zur Verständigung und zur Verständnissicherung die Kinder verwenden.
Die zentralen Forschungsfragen des Promotionsprojekts beruhen dabei sowohl auf den Forschungsergebnissen, die belegen, dass auch schon beim frühen Fremdsprachenerwerb in bilingualen Kindergartengruppen ein Wissenszuwachs in Bezug auf das Verständnis von Grammatik und Lexikon stattfindet (vgl. Kersten et. al. 2010), als auch auf der in der Theorie begründeten Annahme, dass die drei Elemente Input, Output und Interaktion unabdingbar für den Spracherwerb sind und das Aushandeln von Bedeutung zwischen den beteiligten Gesprächspartnern begünstigende Auswirkungen hat (vgl. Long 1981, Krashen 1985, Swain 2005). Um genau dieses wechselseitige Aushandeln genauer aufzuschlüsseln, beschäftigt sich das Forschungsinteresse auch mit den beiden Seiten der Gesprächsteilnehmer: den englischen Muttersprachlern und den Kindergartenkindern.
Zusammenfassend bewegt sich die übergeordnete Forschungsabsicht im Bereich des Ablaufs der Interaktion und der Identifikation von einzelnen Strategien und den vorherrschenden Mustern. Die Analyse der Videos soll zeigen, ob einzelne Strategien auf beiden Seiten der Interaktionspartner dominieren, inwieweit und wann verbale und non-verbale Mittel miteinander kombiniert werden und ob sich dabei charakteristische Interaktionsmuster ergeben. Um genau diese Charakteristika zu identifizieren, ist eine konversationsanalystische Datenauswertung geplant.
Die pädagogische Relevanz der Arbeit ist aufgrund der relativen Neuheit des Fremdsprachenfrühbeginns in Deutschlands Kindergärten in mehreren Bereichen anzusiedeln. Zum Einen handelt es sich bei diesem Promotionsvorhaben um Grundlagenforschung zu Kommunikationsprozessen zwischen englischen Sprachförderkräften und Kindern in bilingualen Kontexten. Zum Anderen können die Erkenntnisse aus der geplanten Analyse für die Erzieher/-nnen- und Lehrer/-innenbildung in Bezug auf optimale Sprachförderstrategien genutzt werden.

[kürzen]
Projektdauer:01.10.2009 bis 31.03.2014
Projektbeteiligte:

Projektleitung: Katrin Bürger in Kooperation mit Prof. Dr. Petra Burmeister

Finanzierungsträger:
Es werden nur Finanzierungsträger ohne Geheimhaltungsvereinbarung angezeigt
Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Ulrika Seel am 28.01.2022    
Projekt-ID:244